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Die Weiten des Universums erforschen: Neue Sternwarte in Aktion

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Astronomisches Zentrum Bernau e.V.
Jan Wendler
Telefon:0 33 38/7 51 28 20
Website:www.sternwarte-bernau.de
Foto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., BernauFoto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., BernauFoto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., BernauFoto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., BernauFoto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., BernauFoto von Jan Wendler, Astronomisches Zentrum Bernau e.V., Bernau

Sternstunden über Bernau

Stand: Dezember 2024

Das sind faszinierende Fakten, die man sich eigentlich nur schwer vorstellen kann.

Die Sonne ist so groß, dass unsere Erde 109 Mal reinpassen würde. Beide bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 220 Kilometern pro Sekunde um den Kern der Milchstraße. Ebenfalls schnell, aber doch eher in „mäßigem“ Tempo, ist die „Internationale Raumstation ISS“ unterwegs. Mit knapp acht Kilometern pro Sekunde umkreist sie innerhalb von 90 Minuten in einer Höhe von ungefähr 400 Kilometern die Erde. Mit ein wenig Glück kann man diese von Bernau aus sehen.
Dazu lohnt sich ein Blick in den Himmel, wozu die neue Sternwarte, die im September 2024 feierlich eingeweiht wurde, einlädt. Schon von Weitem erkennt man sie an der runden Kuppel auf dem Dach des Hauses der Kita „Sternekieker“, unter der sich ein großes Teleskop befindet. Von dort aus hat ein rühriger Verein um den Vorsitzenden Jan Wendler ständig einen Blick auf das Weltall und lädt dazu alle Interessierten regelmäßig in den Abendstunden ein. „Unsere Vorträge für überwiegend Erwachsene fangen meist erst nach 19 Uhr an, schließlich sollte es für die Beobachtung draußen dunkel sein“, informiert Norbert Thron als Mitglied vom „Astronomischen Zentrum Bernau e.V.“, der schon seit seiner Jugendzeit davon begeistert ist, die Weiten des Universums zu betrachten, damals allerdings noch nur mit bloßem Auge.

Über 50 Jahre am Himmel
Der Blick in die Sterne hat in der Mittelalterstadt schon lange Tradition. Bereits 1972 baute Wolfgang Wenzel das erste „Astronomiekabinett“ im ehemaligen Transformatorenhaus in der Schönower Chaussee auf, wozu man die Anschaffung eines 15-Zentimeter-Spiegelteleskopes und eines Fernrohres tätigte. Später folgte der Umzug auf das heutige Gelände. Im Zuge der Wende war die Zukunft aufgrund mangelnder Finanzierung ungewiss. 1990 kam es zur Gründung des Vereins. Dieser engagierte sich für umfangreiche Renovierungsarbeiten und im September 1995 konnte die Wiedereröffnung stattfinden. Zu deren zehnjährigem Jubiläum 2005 erschien als Gast Sigmund Jähn, der als erster Deutscher ins Weltall flog.
Durch die Stadt Bernau erfolgten 2020 der Abriss der alten Sternwarte und bis 2022 der Neubau, zusammen mit der Kita „Sternekieker“ unter einem Dach.

Digitaler Horizont
„An das Teleskop in der Kuppel ist eine Kamera angebaut, die permanent selbstständig Bilder aufnehmen und speichern kann. Später können wir diese auswerten und bearbeiten“, beschreibt Norbert Thron den modernen Ausblick. So konnte man kürzlich als einen besonderen Höhepunkt eindrucksvoll den Kometen als Foto festhalten, der im Oktober 2024 ziemlich nah an der Erde vorbeiflog. Ebenso eine wahre Faszination für alle Besucher ist der Mond. Mit der Vergrößerung durch das Teleskop kann man klar Details erkennen, die man mit bloßem Blick von der Erde aus nicht sieht. Weiterhin sind einzelne Sterngruppen oder -haufen sichtbar, dessen genaue Zusammenhänge man hier erkennen kann. „Wer nun aber meint, zum Beispiel Ende November das Sternbild Schütze am Himmel sehen zu können, der irrt. Denn, wenn man in diesem Zeitraum Geburtstag hat, bedeutet das lediglich, dass bei der Geburt die Sonne in diesem Sternbild stand. Also, man kann den Schützen da nicht sehen, erst ein halbes Jahr später, im Juli“, verblüfft er mit einer Erkenntnis, die sicher vielen unbekannt ist.
Ein weiteres Thema, das den Experten sehr beschäftigt, ist die aktuelle Lage unseres Planeten. „Derzeit rotiert die Erde nicht in ihrem üblichen Winkel, denn sie eiert und verschiebt sich um etwa 15 Zentimeter pro Jahr. Dadurch ändern sich die Massenverhältnisse an den Polen, was wiederum die Position beeinflusst, an der die Rotationsachse die Erde an den beiden Polen durchquert“, berichtet er von seinen Recherchen, die er weiter beobachtet.

Nachwuchs trifft auf Weltall
Das alles und noch vieles mehr kann man von den Mitgliedern des Vereins, der sich ehrenamtlich engagiert, lernen. Dieses Wissen vermitteln sie gern an die junge Generation. Dazu lädt nun ein moderner 75 Quadratmeter großer Vortragsraum ein, wo man mit multimedialer Präsentation gern für Kindergartengruppen spezielle Angebote bereithält. Dazu gibt es einen anschaulichen kleinen Vortrag über das Sonnensystem, bei dem die Kinder Fragen stellen können. „Am meisten kommt das Thema Größenverhältnisse der Planeten und deren Geschwindigkeit zur Sprache“, berichtet Norbert Thron. Dazu bastelt im Anschluss jeder ein eigenes, farbig gestaltetes Modell.
Ebenso werden gern neue Mitglieder aufgenommen. Allerdings ist es hier ratsam, schon aus dem Bereich, also zum Beispiel Lehrer für Physik, zu kommen, da es um eine aktive Betätigung geht. So ist es angedacht, tagsüber das Angebot für Schulklassen und Jugendliche auszubauen, damit der Bernauer Nachwuchs viele Sternstunden erleben kann.

Erstellt: 2024