Viele neue Reize prägen die aufstrebende Stadt: Natur, Panoramablick und neuer Ratskeller
Bürgermeister | |
André Stahl |
Alle wollen hier rein
Stand: Dezember 2021
Um Bernau kommt kaum einer herum. Stattdessen wollen die meisten rein!
Um Bernau kommt kaum
einer herum. Stattdessen wollen die meisten rein!
Dies hat eine Verkehrsuntersuchung ergeben.
„Der reine Durchgangsverkehr liegt bei zehn Prozent. 90 Prozent, die hier unterwegs sind, wollen in Bernau etwas erledigen“, zitiert Bürgermeister
André Stahl aus den Zahlen.
Deshalb legt er ein wichtiges Augenmerk auf die Verbesserung der innerstädtischen Verkehrsstruktur. Ein Baustein ist die neue Ladestraße. Damit kann man die Bahnhofspassage sowie die südlichen Stadtteile mit dem sehr reizvollen Panke-Park noch leichter erreichen.
Grünes Juwel
Dort hat sich angrenzend ans neue Wohngebiet im früheren Heeresbekleidungsamt ein grünes Juwel entwickelt.
Es entstanden Geh- und Radwege, reizvoll von neugepflanzten Bäumen umsäumt und immer wieder von Ruhebänken unterbrochen. Bereits jetzt ist das Beachvolleyballfeld fertig. Der Rodelberg wartet auf Schnee. Eine wichtige Bereicherung des Kulturlebens der Stadt wird die geplante Freilichtbühne sein.
Während diese natürlich auf gutes Wetter angewiesen ist, wird die gerade im Bau befindliche „Bernau-Arena“ an der Ladeburger Chaussee ganzjährig nutzbar sein. „Wir gehen von einer Inbetriebnahme Ende 2022 aus“, zeigt Bürgermeister André Stahl angesichts der sichtbaren Baufortschritte Optimismus.
Das Parkhaus, das zugleich
eine Abgrenzung zum Krankenhausareal darstellt, ist ebenfalls im Werden.
Blick aus dem Oberstübchen
Doch der Bürgermeister hat
mittlerweile eine profunde
Erfahrung im Verwirklichen von Projekten. So „thront“ er jetzt im Oberstübchen des neuen Rathauses. Es wurde exakt im Zeit- und Finanzplan fertig. Dass es überhaupt
gebaut wurde, war Ergebnis
eines Bürgerentscheids.
Nun kann die Stadt auf ein
Gebäude verweisen, in dem sie verwaltet und wo gefeiert
werden kann.
Schon jetzt hat die Gastronomie im Erdgeschoss großen Anklang gefunden.
Diese soll auf das reizvolle Dachgeschoss des aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangenen Gebäudes ausgedehnt werden. Stühle und Tische sind schon da, doch
leider fehlen dem Gastronomen bisher die Mitarbeiter für diesen zusätzlichen Bereich. Die Bernauer können sich immerhin mit einem Panoramablick trösten: Per sprechendem Aufzug geht es bequem ganz nach oben auf die
Aussichtsplattform. Dafür ist weder eine Anmeldung erforderlich noch werden Kosten erhoben.
Neuer Ratskeller
Diese werden vielmehr durch das neue Gebäude eingespart. Bis aufs Kulturamt sowie das Liegenschafts- und Gebäudemanagement sind jetzt alle
Abteilungen zentral in einem Gebäude untergebracht. Die anderen befinden sich im
historischen Rathaus, also nur einen Steinwurf entfernt.
Dieses ist jetzt ebenfalls dabei, seine Anziehungskraft auszuweiten. Der Ratskeller im
historischen Gewölbe mit Außengastronomie bildet eine neue Attraktion, die weiteres Leben ins geschichtsträchtige Zentrum bringt. Die unterschiedliche Architektur findet André Stahl übrigens gut: „Bei uns kann man auf kleinstem Raum Bauwerke aus dem Mittelalter, aus der Neuzeit, aus den 1980er Jahren und von heute erleben.“
Grüne Wand und Rosentür
Dieses Zusammentreffen von Kulturen findet im Rathaus selbst ebenfalls statt. Besucher stehen hier erstmal überrascht vor einer „Grünen Wand“.
Die Anregung dazu kam vom
Bürgermeister selbst. Er hatte sie aus Bratislava mitgebracht, wo er in einem Hotel eine
ähnliche Pflanzen-Installation erlebte. Der Weg in den Bürgersaal führt über einen Balkon, dessen Säulen mit anspruchsvollen Holzpaneelen eingefasst sind. Der Saal selbst überzeugt mit einer
riesigen Videowand.
„Wir nutzen ihn für die Stadtverordnetenversammlung. Ebenso sollen kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Deshalb wurde vorab ein Akustikgutachten erstellt, um einen optimalen Klang zu erreichen.“ Ein Blickfang ist die „Rosentür“. Sie stammt aus einem der historischen Gebäude, das der „Stadterneuerung“ durch Wohnblöcke in den 1980er Jahren weichen musste.
„Sie wurde damals teuer restauriert. Allerdings wusste man nicht, wohin damit. Also hat man sie in der Kirche
abgestellt, ohne historische Verbindung. Nun haben wir sie zurückgeholt“, strahlt der Bürgermeister.
Moderne Sternwarte
Er kann sich vielfach freuen, denn sämtliche von ihm in den letzten Jahren angekündigten Projekte streben der Vollendung entgegen.
So erhält Bernau im Blumenhag eine der wenigen Kitas deutschlandweit, die mit einer eigenen Sternwarte ausgestattet ist. Entsprechend wird sie auf den Namen „Sternekieker“ getauft werden. „Betrieben wird die Sternwarte vom Verein
‚Astronomisches Zentrum‘, der bereits vorher eine entsprechende Anlage hatte“,
erklärt André Stahl. Zum
Engagement für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur gehört das gerade im Entstehen befindliche Parkhaus am S-Bahnhof Friedenstal mit Stellplätzen für 500 Fahrräder und 590 Pkw.
Bürgerentscheid?
Dazu gehört zudem die
Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs durch eine neue Vorrangschaltung. „Eine grüne Welle im Innenstadtring ist leider unrealistisch, da es ja keine Magistrale ist. Hier kommen viele Verkehre aus unterschiedlicher Richtung zusammen.“ Immer noch schwelt das Projekt, Bernaus Innenstadt-Verkehr nur noch in eine Richtung laufen zu lassen. „Dies wird aktuell, wenn die Bahn ihre drei
Brücken erneuert hat. Wir
beteiligen uns daran, um die Straßenführung breiter zu gestalten. Wenn es dann soweit ist, sollte ein Bürgerentscheid
darüber befinden“, blickt
André Stahl in eine Zukunft, in der die Stadt nicht mehr so intensiv wachsen sollte wie zuletzt.
Bürger statt Panzer
Etwas mehr Bürger wird es aber schon geben. So entsteht auf dem Gelände vom Heeresbekleidungshauptamt an der Schwanebecker Chaussee ein neuer Stadtteil mit 2 000 Wohnungen, Kitas, Schule, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie.
„Dabei müssen bestehende Gebäude saniert werden“, erklärt André Stahl.
„Der Investor zeigte bereits am Schönfelder Weg sein Händchen für Umgestaltung militärischer Flächen. Dies wird der letzte Meilenstein
einer beachtlichen Entwicklung werden. Wir hatten mit Roter Armee, NVA und MfS eine hohe Dichte an militärischer Nutzung. An der Schwanebecker Chaussee war eine sowjetische Panzerdivision stationiert. Nun haben wir alles in zivile Nutzung überführt“, zeigt der Bürgermeister, dass in ihm
eine Friedenstaube ruht.
Diese hat André Stahl in den mittlerweile bald acht Jahren seiner ersten Amtszeit geholfen, die vielen bei Antritt
bestandenen Wogen so zu glätten, dass Bernau jetzt durch viel friedliche Harmonie geprägt ist.