Willkommen in Bernau
0 30/6 92 02 10 55

Atemberaubende Akrobatik: Kleine Artisten mit großen Auftritten

0173/4793194 0173-4793194 01734793194
Glückskind e.V.
Katrin Wendt, Daniel Wendt
Telefon:01 73/4 79 31 94
Website:www.glückskindev.de
Foto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., BernauFoto von Katrin Wendt und Daniel Wendt, Glückskind e.V., Bernau

Mädchen in luftiger Höhe

Stand: November 2022

Hoch hinaus, das wollen insbesondere Mädchen in Bernau. Sie sind gerade dabei, die mittelalterliche Stadt zu einer neuen Wiege atemberaubender Zirkusakrobatik zu entwickeln.

Dies passiert vom beschaulichen Ortsteil Ladeburg aus. Dort hat sich der erst Mitte 2018 neu gegründete Verein „Glückskind“ darauf spezialisiert, junge Talente für den Start in der Manege zu begeistern. Mit dabei: Helena Wendt. Die 14-Jährige hat sich für eine Bewerbung an der Staatlichen Artistenschule in Berlin entschieden. Sie ist eine der drei Töchter vom Ehepaar Katrin Wendt und Daniel Wendt. Die beiden haben den ungewöhnlichen Verein 2018 ins Leben gerufen, der Töchter zuliebe!

Zirkus in der Schule
Dies geschah, weil die heute 18-jährige Angelina Wendt in der Schule von einer Zirkus-Arbeitsgruppe so fasziniert war, dass sie dieses Fieber nicht mehr losließ. „Sie steckte ihre Schwestern damit an“, erklären die stolzen Eltern. Somit gehört die heute elfjährige Johanna Wendt ebenfalls zu den Zirkusbeisterten.
Dies animierte die Eltern schließlich dazu, einen Verein zu gründen. „Das Problem war ja unter anderem, dass wir Übungsräume benötigen. Für Luft- und Hochseilakrobatik kann man schlecht im heimischen Wohnzimmer trainieren“, geben Katrin und Daniel Wendt weiteren Einblick.
Allerdings hätten sie sich damals kaum träumen lassen, dass das Zirkusfieber derart ansteckend sein kann.
„Der Verein hat mittlerweile knapp 300 Mitglieder. Davon sind 30 Personen Erwachsene, der Rest Kinder und Jugendliche.“

Generationen im Verbund
Neben sportlichem Training bieten sie zusätzlich kreative Beschäftigungen an. Dabei spielt der Zirkus natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle: „Man kann die Requisiten teuer kaufen oder selbst machen“, schmunzelt Katrin Wendt.
Ehemann Daniel Wendt führt den Gedanken noch weiter: „Wir bringen mit unserem Verein die Generationen zusammen. Zu den Trainingsstunden kommen oft Großeltern oder andere Verwandte mit. Das motiviert die Kinder zusätzlich. Bei den kreativen Tätigkeiten findet ein regelrechter Austausch untereinander statt. Während die Älteren ihre Kenntnisse in Fähigkeiten wie Handarbeiten, Stoff- oder Materialbearbeitung einbringen, geben die Jüngeren wiederum Tipps fürs Internet oder Smartphone.“

Professionelle Artisten
Für die „Zirkuskinder“ konnte der Verein mittlerweile fünf professionelle Artisten engagieren. Den Anfang machte Beatrice Dechousa, die als „Trixie“ auftritt. „Wir hatten sie bei einer Vorstellung vom ‚Circus Roy‘ erlebt und spontan angesprochen“, blickt Katrin Wendt zurück. Dabei hat sie dies einiges an Mut abverlangt. „Ich war immer sehr schüchtern, wollte mit niemandem sprechen“, wundert sie sich heute über ihre Entwicklung hin zur Managerin eines Vereins, der „sechs Tage in der Woche außer am Sonntag“ zu den Übungsstunden einlädt.

Liebe im Schwalbennest
War es diese sehr sensible Zurückhaltung, die Daniel Wendt so faszinierte? Jedenfalls wurde das „Schwalbennest“ so zum kurzzeitigen Liebesnest. In dieser nicht mehr bestehenden Gaststätte in der Waldsiedlung kamen sich der damalige Kellner und die Köchin so nahe, dass daraus eine glückliche Ehe wurde. Beide Ehepartner stammen übrigens von hier. Sie wechselten von Bernau nach Ladeburg. Während Katrin Wendt sich als Erzieherin weiterqualifizierte, holte der Ehemann das Abitur nach. Er ist jetzt Diplom-Verwaltungswirt und damit als Sozialversicherungsmitarbeiter tätig.

Raumprobleme
So glücklich das Ehepaar ist, zuhause haben sie ein zunehmendes Problem: Dort musste schon die Wohnzimmer-Schrankwand einem Regal für Stoffe und Materialien weichen, die für die Bastelstunden der Kinder und für die Zirkusausstattung eingesetzt werden. Andere Teile des Zimmers und des Reihenhauses sind ebenfalls mit Vereinsutensilien belegt. „Wir haben mittlerweile Material angeschafft, das einen ganzen Container füllen würde. Ohne eigene Vereinsräume ist dessen Unterbringung sehr schwierig“, so „Zirkusdirektor“ Wendt.

Grenzen des Wachstums?
„Wir haben noch viele Ideen und sehen erhebliches Potenzial für die Entwicklung des Vereins. Voraussetzung für die Umsetzung sind jedoch entsprechende Räumlichkeiten. Hier stehen wir im Austausch mit der Stadtverwaltung und hoffen auf eine attraktive Lösung. Bis dahin versuchen wir, die vorhandenen Möglichkeiten optimal zu nutzen“, erklärt das Ehepaar Wendt.
Weitere Aktive sind immer willkommen. Bei einem Monatsbeitrag ab zehn Euro kann sich erfreulicherweise so ziemlich jeder leisten, mal Zirkusluft zu schnuppern, um sich am Einrad, in der Jonglage oder in der Luft über den Köpfen der Zuschauer zu erproben.

Erstellt: 2022