Rubensfrauen und Stadtgeschichte
Künstlerin | |
Galina Datloof-Mazin | |
Telefon: | 01 51/63 40 98 95 |
E-Mail: | galina.mazin@gmail.com |
Picasso und seine Musen!
Stand: Dezember 2018
Wo kommen Realität und Fiktion sowie gestern und heute nahtlos zusammen? Eine wichtige Möglichkeit ist dafür die Theaterbühne.
Das Zusammenwirken von
Illusion und ihrer künstlerisch eigenständigen Ausdrucksform machen die überaus bunten Bilder von Galina Datloof-Mazin so ansprechend und
ungewöhnlich. Von ihrem
Atelier in der ersten Etage des historischen Postgebäudes von Bernau aus hat sie einen herrlichen Blick auf die Stadt. Daraus bezieht sie manche
Anregungen, schließlich ist ihr ihre Wahlheimat sehr ans Herz gewachsen.
Faible für Deutsch
Kam sie doch als 62-Jährige aus dem fernen Israel hierher, weil sie wegen schöner Kindheitserinnerungen in Deutschland sein wollte. „Ich bin am Ural und später in Kasachstan unter deutschstämmigen Russen aufgewachsen“, erinnert sie sich.
Sie erzählt, dass sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt. „Als kleines Kind malte ich unsere Wände mit Kohlen an. Dafür gab es viel Schelte. Alle dachten, es wäre Bosheit. Als sich in meinen Zeichnungen dann aber die Nachbarn alle erkannten, wurde mein Talent gesehen und gefördert. Damals war ich neun Jahre alt.“
Theater und Liebe
Sie brachte es bis zum Hochschulstudium, wo sie sich
in ihren späteren Ehemann Gregori Mazin verliebte. Der wollte unbedingt Theaterregisseur werden. Das brachte die hübsche Galina dazu, ihr
Talent für Pinsel, Palette und Farbe als Bühnenmalerin einzusetzen. Das Paar zog nach
Israel um und betrieb im
Herzen von Tel Aviv ein
Privattheater: „Ich war für Bühnenbild, Kostüme und
Requisite zuständig“, verweist Galina Datloof-Mazin auf die enorme Bandbreite. Zudem machte sie sich als Malerin
einen Namen. „Ich hatte mehrere Galerien in den USA, die meine Bilder ausstellten“,
verweist die Bernauerin auf
ihre Internationalität. Davon ließ sich Sohn Arkadj Mazin ebenfalls anstecken: „Er lebt als Journalist und Autor in den USA“, freut sich die stolze Mutter.
Bier und Hexen
Galina Datloof-Mazin bringt in ihren Bildern, wie im Theater, vermeintliche Realität und Fiktion zusammen. So hat sie sich mit der Stadtgeschichte von Bernau beschäftigt. Sie hat die sagenhafte Gründung durch Markgraf Albrecht I.,
genannt „der Bär”, ebenso
visualisiert wie das Brauhandwerk. Sie bringt die Qual des damaligen Bauens, wie sie die St. Marien Kirche wohl erfordert hat, ebenso auf die Leinwand wie die Hexenverbrennungen. Mit soviel Detailkenntnis der Geschichte liegt es nahe, beim Hussiten-Festumzug mitzuwirken. Das macht sie unter anderem durch Kostüme, die sie für Kinder schneidert.
Bunte Welt mit Rubensfrauen
Wer in ihr Atelier kommt, wird immer herzlich empfangen und erlebt eine bunte Welt voll von zauberhaften
Impressionen. Hier feiert
Pablo Picasso mit all seinen Musen Geburtstag. Albrecht Dürer bangt um seine attraktive Haarpracht.
Gustav Klimt lebt auf mit
einer neuen Muse, einer Freundin der Malerin. Üppige Frauen sind in Familienbildern zu sehen, die an die spanische Hofmalerei erinnern. Andere „schweben”, trotz einiger Pfunde mehr als es der heutige Schlankheitswahn fordert, auf Fahrrädern durch buntblühende Landschaften. In diesem Atelier kommen frühe Impressionisten und Popart zusammen. Zwei Frauenakte müssen sich trotz attraktiver Rubenskörper ziemlich abgespeckt fühlen, wurden sie doch einfach statt auf Leinwand auf Pappkartons gezeichnet.
„Ich habe unzählige Stile“, beschreibt Galina Datloof-Mazin selbst ihre künstlerische Handschrift. Auf diese Weise zeigt sie, wie das
Leben zum Theater und das Theater zum Leben wird, egal ob in Russland, Kasachstan, Israel, den USA oder jetzt in Bernau!